Zugspitzberglauf


Blick vom Gatterl zur Zugspitze Einer der härtesten Bergläufe in Deutschland ist der Zugspitz Extremberglauf. Wir von "Mein Sporttagebuch" haben uns für euch auf die Strecke begeben und geschaut, wie extrem der Zugspitz Extremberglauf tatsächlich ist. Unser Trainingslauf fand im Juni statt - ca. 1 Monat früher als überlicherweise der Zugspitz Extremberglauf stattfindet. Somit stellten wir uns auch darauf ein, ab etwas über 2000 m Höhe auf einige Schneefelder zu treffen.

Das wichtigste bei so einem Lauf ist das richtige Equipment. Dazu gehören mindestens ein Laufrucksack der gut am Körper anliegt, lange, warme Kleidung, ausreichend Flüssigkeit, Kleinigkeiten zum Essen (Müsliriegel, Kohlenhydratgel,...), Kopfbedeckung und Sonnenbrille (auch wenn keine Sonne scheint, denn die Reflexion der Strahlung durch das Eis ist extrem!!!). Zudem sind leichte Handschuhe empfehlenswert, um bedenkenlos an die Stahlseile fassen zu können.

Ehrwalder Alm Gestartet sind wir in Österreich an der Ehrwalder Almbahn auf 1112 m Höhe. Das Ziel: die Zugspitze (2962 m), höchster Berg Deutschlands. Die Wettervorhersagen waren nicht sonderlich gut für den Nachmittag und so hieß es möglichst früh zu starten. 6:45 Uhr zogen wir nach einem ausgiebigen Frühstück los. Erstes Ziel sollte die Bergstation der Ehrwalder Bergbahn sein. Bis dahin waren bereits 450 Höhenmeter zu überwinden. Das gesamte Gebiet ist sehr gut erschlossen für den Wintersport - was im Sommer ein recht unschönes Landschaftsbild abgibt. Überall sind Liftanlagen und Abfahrtsschneisen am Berg zu finden. Zudem herrschte ein ständiger Verkehr durch LKW's. Also nichts wie weiter nach oben. Vorbei an der Ehrwalder Alm geht es etwas gemächlicher zu einer weiteren Alm, der Hochfeldernalm, wo wir einer Kuhherde begegneten.

Gemse auf dem Max-Klotz-Steig Wir befanden uns nun auf dem Max-Klotz-Steig, der unterhalb der Mittleren und Östlichen Plattspitze verläuft. Kurz bevor wir auf 2000 m Höhe waren kamen uns 5 Gemsen entgegen. Und dahinter nochmal 10. So kamen immer mehr Gemensen an unseren Weg. Insgesamt waren es wohl fast 60(!) Tiere, die unsere Weg querten. Ein fantastisches Erlebnis! Bis hierhin hatten wir mit Pausen knapp 1:20 benötigt. Nun ging es weiter in Richtung Gatterl, dem Grenzübergang zwischen Österreich und Deutschland. Kurz vorm Gatterl wird der Weg dann schmaler und abschüssiger. Zur Sicherung steht teilweise auch ein Stahlseil zur Verfügung. Am Gatterl angekommen wundert man sich als Naturfreund tatsächlich auf einen Zaun mit Tür zu treffen. In dieser Landschaft wird das Ganze etwas unwirklich und unpassend. Vom Gatterl erföffnete sich uns ein erster Blick auf Zugspitzplatt und der Aufstieg zum Gatterl Knorrhütte. Nach dem Gatterl geht es zunächst ein Stück bergab und anschließend leicht wellig bis zur auf 2051 m Höhe gelegenen Knorrhütte. Sie ist auch für Wanderer ein beliebter Ausgangspunkt für die Besteigung der Zugspitze.

An der Knorrhütte wardann Schluss mit lustig: 910 Höhenmeter lagen noch vor uns - auf einer Strecke von ca. 4,5 km. Hinzu kam, dass, genau wie am Vortag, vom Gipfel der Zugspitze nichts zu sehen war, da er von Wolken verdeckt war. Nachdem wir die nächsten 200 Höhenmeter überwunden hatten, kamen wir auf das Schneefeld vom Winter. Zum Glück war es kalt genug, um dass der Schnee schön griffig für den Aufstieg war. So gelangten wir nach 2:50 h am Gletscherrestaurant Sonnalpin auf 2600 m Höhe an. Auch hier wurde mit Baggern gebaut, was nur ging. Durch die Wolken sahen wir zum Glück nicht so viel davon. Nach einer kurzen Rast machten wir uns auf die Suche nach dem weiteren Weg, der auch alsbald gefunden ward. Ab Sonnalpin sind nochmals 360 Höhenmeter auf 1,2 km zu überwinden. So stieg dann der Weg auch Steil in Richtung Gipfelgrat an. An Rennen war hier nicht mehr zu denken.

Im Abstieg über das Zugspitzplatt Nach einigen Minuten Schinderei im Nebel trafen wir die zu diesem Zeitpunkt wohl schwerste Entscheidung: Umkehren. Denn im Gegensatz zu den Wanderern um uns herum mussten wir zurück nach Ehrwald, was bei zügigem Wandertempo ca. 4 -5 h beansprucht. Leitsinnig vergessen durften wir zudem die für Nachmittag angesagten Gewitter ebenfalls nicht. So traten wir den Rückweg eine knappe Dreiviertelstunde vorm Zugspitzgipfel auf dem Plattsteig über die Schneefelder in Richtung Knorrhütte an.

Almsee Etwas unglücklich war der Umstand, dass als wir das Gatterl erneut erreichten, die Zugspitze wolkenfrei war. Wir hätten also fantastische Sicht vom höchsten Berg Deutschlands gehabt. Aber es war sicher nicht das letzte Mal, dass wir uns auf den Weg zur Zugspitze begeben haben. Es gab auf jeden Fall noch ein versönliches Ende einer 8 stündigen, erlebnisreichen und anstrengenden Bergtour bei Almdudler und Kaiserschmarrn an der Brent Alm Zuvor unternahmen wir jedoch noch einen kleinen, aber lohnenden Abstecher zum zum Almsee unweit der Ehrwalderwalder Alm.

Bergpanorama