Lechtal: Lech - Stuttgarter Hütte - Ravensburger Hütte - Lech


Endlich stand mal wieder eine kleine Hüttentour in Österreich an. Im schönen Lechtal sollte es von Lech ausgehend zur Stuttgarter Hütte gehen. Dort wollten wir übernachten und am nächsten Tag nach Zürs absteigen um anschließend über den Zürser See zum Madlochjoch aufzusteigen. Von dort aus sollte es zur Ravensburger Hütte und zurück nach Lech gehen.
Da eine Übernachtung auf der Stuttgarter Hütte eingeplant war, mussten wir also einiges im Rucksack einpacken, as sonst eher unüblich ist für eine Wanderung, so z.B. einen kleinen leichten Hüttenschlafsack und Hauslatschen (alternativ Badelatschen). Von Vorteil ist zudem die Mitgliedschaft im Deutschen Alpenverein. Dadurch können Übernachtungskosten gespart werden und es gibt zum Abendessen immer ein kostengünstiges Bergsteigeressen. Für das Gebiet ist zudem die Wanderkarte Lechtaler Alpen vom DAV im Maßstab 1:25.000 hilfreich.

Starttag für die Tour war der 14.07.2015. Als erstes suchten wir einen Parkplatz in Lech. Empfehlenswert ist das Parkhaus gegenüber der Touristinfo im Ortszentrum. Kosten: 1 € - egal wie lange. Lech befindet sich im Bundesland Vorarlberg. Durch den Ort fließt der gleichnamige Fluss Lech. Bekannter ist die Region für den Wintersport, insbesondere für Skiabfahrt.
Walkerbach Zwischen dem Parkhaus und der Kirche gelangt man auf den Lechtal Weg, dem man flussabwärts folgt. Erstes Zwischenziel auf dem Weg zur Stuttgarter Hütte ist der Wöstersattel (2135 m) unterhalb der Wösterspitzen. Der breite Fahrweg führt uns über den Walkerbach und dann auf der linken Seite leicht ansteigend in Richtung Wöstersattel. Nach ca. 1 h wird aus dem Fahrweg ein steiniger Wanderweg, der uns von 1680 Hm auf 2135 Hm zum Wöstersattel bringt. Dabei konnten wir die fantastische Ruhe, schönen Alpenwiesen und Alpenblumen, sowie Ausblicke auf Lech, Oberlech und die Bergwelt genießen. Einfach grandios! Nach ungefähr 2 Stunden erreichten wir den Wöstersattel, wo wir eine kleine Müslipause einlegten. Fantastisch an dieser Stelle ist der Blick auf die Wösterspitzen, an deren Fuß man sich befindet.

Blick vom Wöstersattel nach Lech
Blick vom Wöstersattel nach Lech

Rüfisattel Vom Wöstersattel geht es weiter über wunderschöne Wiesen und vorbei an Schneefeldern zum Rüfisattel (2375 m). Von hier sieht man bereits die Stuttgarter Hütte vor sich liegen. Wer möchte, kann noch einen kleinen Abstecher auf die Rüfispitze (2632 m) machen. Allerdings ist der Weg eher für Geübte.
Murmeltier Zwischen dem Rüfisattel und der Stuttgarter Hütte haben wir dann so viele Murmeltiere in freier Wildbahn erlebt, wie auf noch keiner anderen Wanderung! Es war unglaublich, teilweise schauten die Murmeltiere sogar 30 cm neben unseren Füßen aus ihren Löchern hervor! Nach insgesamt 5,25 h (inkl. Pausen) erreichten wir die Stuttgarter Hütte und genossen windgeschützt auf der Terasse kühle Getränke. Die Hütte wurde in den letzten Jahren oft modernisiert und hat auf uns einen super Eindruck gemacht. Die Hüttenleute waren sehr freundlich und das Essen klasse. Auch die Betten im Matratzenlager machten einen sehr freundlichen und neuen Eindruck, aber seht selbst:
Stuttgarter Hütte
Stuttgarter Hütte

Kaiserschmarrn
Kaiserschmarrn

Stuttgarter Hütte
Stuttgarter Hütte

Sonnenaufgang Den Abend ließen wir bei einer Runde Skat und Kaiserschmarrn gemütlich ausklingen. Alternativ kann man auch noch einen schnellen Abstecher auf die Fanggekarspitze (2640 m) unternehmen. Aber auch ohne diesen Gipfel war es ein rundum gelunger Tag!
Am nächsten Tag war ich bei Zeiten munter, sodass ich vor der Hütte den Sonnenaufgang bewundern konnte. Fantastisch auch die Ruhe...
Nach einem kleinen Frühstück ging es bergab nach Zürs, wo wir nach 1,25 h ankamen. Den letzten Kilometer nach Zürs läuft man leider auf der Straße. Der Ort selbst bietet im Sommer - nichts. Es ist ein reiner Wintersportort. Deshalb gibt es hier nur soviel zu berichten, dass der Weg am Ortsausgang in Richtung Arlbergpass rechter Hand über einen Schotterweg nach oben führt. Zürser See

Vom Weg aus hat man super Ausblicke auf die Stuttgarter Hütte und den höchten Berg im Arlberggebiet, die Valluga (2809 m). Der Gipfel ist leicht zu erkennen, da er mit einer Gondelstation und einer Wetterstation bebaut ist. Nach insgesamt 2,5 h erreichten wir den herrlichen Zürser See! Nach einer kühlen Erfrischung und einer Müslipause ging es auf der Westseite des Sees neben der Gondelbahn in Richtung Madlochjoch. Auf halber Strecke zwischen Zürser See Madlochjoch findet man eine Skurrilität: den höchsten Briefkasten Österreichs. Leerung: 1 x jährlich 16 Uhr. Eine wirklich spaßige Sache! Leider hatten wir weder Postkarte noch Briefmarke im Rucksack. Briefkasten

Mit dem Madlochjoch erreichten wir den höchsten Punkt unserer 2 tägigen Tour auf 2438 m. Eine ausrangierte Gondel lädt zum Verweilen und zum Ausblick genießen ein. Auf der anderen Seite geht es dann mal sanfter, mal steiler über Wiesenhänge bergab. Bei Zeiten sieht man schon unter sich die Ravensburger Hütte und im Hintergrund den Spullersee unter sich liegen. Auch hier huschen immer wieder Murmeltiere über den Weg. Eine wahrlich friedliche Gegend! Die Wiesenhänge laden zudem zu einer Rast ein, bei der man die umliegenden Berggipfel Ravensburger Hütte bewundern kann. Nach einer Gesamtzeit von 5,45 h erreichten wir die Ravensburger Hütte auf 1948 m. Im Vergleich zur Stuttgarter Hütte ist die Ravensburger Hütte auf jeden Fall stärker besucht und bietet etwas mehr Platz. Das schlägt sich dann zum Teil auch in den Preisen (besonders beim Frühstück: 6 € gegen 12 € für das jeweils günstigste Frühstück) nieder.

Anschließend hat man 2 Möglichkeiten wieder nach Lech zu gelangen. Entweder ein Stück des Weges zurück und dann über den Stierlochweg nach Lech absteigen oder aber die schonenedere Varaiante mit Abstieg zum Spullersee (wenige Höhenmeter) und dann mit de Bus nach Lech. Doch aufgepasst! Der Fahrpreis ist recht teuer, da pro Fahrgast eine Maut von 5 € zusätzlich zum Fahrpreis von ca. 4,50 € erhoben wird. So wird die dreiviertelstündige Fahrt recht schnell zu einem teuren Vergnügen. Alternativ kann man die Hüttentour natürlich noch verlängern. Von der Ravensburger Hütte würde es dann über die Freiburger Hütte zur Göppinger Hütte gehen. Doch diesen Teil haben wir uns für ein nächstes Mal im schönen Lechtal aufgehoben, denn wir werden auf jeden Fall wieder kommen um die ruhige Landschaft zu erleben!


Abschließend noch ein paar Ausrüstungstipps zu Wanderrucksack, Teleskop Wanderstöcke, Wanderschuhe, Sonnenbrille & Co.: